Presseinformation: Göttinger Wissenschaftler analysieren Biodiversität der Ostfriesischen Inseln
Nr. 155 - 04.07.2018
DFG fördert deutschlandweite Forschungsgruppe mit drei Millionen Euro
(pug) Wie entstehen Nahrungsnetze und Biodiversität in Landschaften, die sich – wie das Wattenmeer – ständig ändern? Welche Rolle spielen dabei die Ausbreitung von Organismen und die Wechselbeziehungen untereinander? Diesen Fragen wird sich eine neue deutschlandweite Forschungsgruppe, an der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen beteiligt sind, widmen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben in den kommenden drei Jahren mit drei Millionen Euro. Die Forscherinnen und Forscher wollen dabei auch theoretische ökologische Modelle experimentell auf ihre Aussagekraft überprüfen, um künftige Veränderungen in Ökosystemen besser vorhersagen zu können.
Prof. Dr. Holger Kreft aus der Abteilung Biodiversität, Makroökologie und Biogeographie der Universität Göttingen wird an einer quantitativen funktionellen Inselbiogeographie von Pflanzen arbeiten. Er möchte die Zusammensetzung und die Diversität von Inselfloren sowohl auf globaler als auch auf regionaler Ebene am Beispiel der Ostfriesischen Inseln untersuchen. Bei den Analysen spielen funktionelle Pflanzenmerkmale wie Pflanzenhöhe, spezifische Blattfläche oder Holzdichte eine besondere Rolle. Diese Merkmale können Aufschlüsse darüber geben, welchen Umweltbedingungen Pflanzenarten und Artengemeinschaften ausgesetzt sind.
Prof. Dr. Stefan Scheu aus der Abteilung Tierökologie der Universität Göttingen wird die Struktur und zeitlich-räumliche Dynamik von Tiergemeinschaften an Küsten am Beispiel der Ostfriesischen Inseln untersuchen. Ziel des Projektes ist es, Steuergrößen von Tiergemeinschaften dynamischer Lebensräume zu verstehen. Insbesondere soll die relative Bedeutung von zufälligen und deterministischen Faktoren untersucht werden und mit Merkmalen von Tieren wie Körpergröße, Mobilität, Position in der Nahrungskette in Verbindung gebracht werden, die ihre Reaktion auf Störungen ihres Lebensraums bestimmen.
Dr. Rodica Pena aus der Abteilung Forstbotanik und Baumphysiologie der Universität Göttingen wird die räumliche Gemeinschaftsdynamik der mutualistischen Interaktion, einer speziellen Wechselbeziehung, zwischen Pflanzenwurzeln und Pilzen untersuchen. Das erfolgreiche Ausbreiten und Etablieren einer Pflanze unter den sich schnell ändernden Umweltbedingungen kann entscheidend von dieser Verbindung mit Pilzen abhängen, da diese ihre Umgebung modulieren, um den Pflanzenaufbau zu ermöglichen. Im Gegenzug können Pilze in Verbindung mit Pflanzen auch ihr Verbreitungsgebiet erweitern.
Die Leitung des Gesamtprojekts mit dem Titel „DynaCom“ (Spatial community ecology in highly dynamic landscapes: from island biogeography to metaecosystems) übernimmt Prof. Dr. Helmut Hillebrand vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg.
Kontakt:
Prof. Dr. Holger Kreft
Universität Göttingen
Abteilung Biodiversität, Makroökologie und Biogeographie
Büsgenweg 1
37077 Göttingen
Telefon: (0551) 3910727
E-Mail: hkreft@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/128741.html
Prof. Dr. Stefan Scheu
Universität Göttingen
Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut für Zoologie und Anthropologie
Justus-von-Liebig Weg 11
37073 Göttingen
Telefon: (0551) 3925445
E-Mail: sscheu@gwdg.de
Internet: https://www.uni-goettingen.de/de/107728.html
Dr. Rodica Pena
Universität Göttingen
Abteilung Forstbotanik und Baumphysiologie
Büsgenweg 2
37077 Göttingen
Telefon: (0551) 3933485
E-Mail: rpena@gwdg.de