Stärkung der Geschlechterforschung an der Universität Göttingen
Die Sozialwissenschaftliche Fakultät hat durch neues Personal eine Stärkung der Geschlechterforschung vorgenommen und setzt damit ein Zeichen für das Fach, das stärker in die Fakultät integriert werden soll.
Das Studienfach Geschlechterforschung blickt an der Universität Göttingen auf eine lange Tradition zurück und wird im April 2026 sein 25-jähriges Bestehen feiern können. Die Universität gehört zu den wenigen Hochschulen im deutschsprachigen Raum, die Geschlechterforschung sowohl im Bachelor als auch im Master anbietet. Die Besonderheit der Göttinger Studiengänge ist dabei die Fokussierung auf die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung mit einer entsprechenden Methodenausbildung. Durch die enge Zusammenarbeit der Sozialwissenschaftlichen und der Philosophischen Fakultäten bleibt aber auch weiterhin die kultur- und geisteswissenschaftliche Perspektive erhalten.
Die Ausstattung des Faches hatte sich durch personelle Wechsel in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, was negative Folgen auch für das Studienangebot hatte. Studentische Proteste waren die Folge. Zwar hatte der Fakultätsrat bereits 2022 bekräftigt, dass eine Fortführung der Studienangebote möglichst im bisherigen Umfang das erklärte Ziel der Fakultät sei. Doch stand man in der Fakultät angesichts der Schließung von Studiengängen und der Streichung von Professuren im Rahmen des vereinbarten Konsolidierungspaktes finanziell vor einer schwierigen Situation. Intensive Diskussionen und Verhandlungen haben es dann ermöglicht, dass der Fakultätsrat im Juli 2023 dennoch ein Konzept zu einer solchen längerfristigen Absicherung beschließen konnte. Dabei engagiert sich die Fakultät finanziell erheblich und hat drei neue Stellen geschaffen, die nun zum 1. Oktober 2024 sämtlich besetzt sind.
Mit den neuen Mitarbeiterinnen, Dr. Julia Gruhlich aus der Soziologie, Dr. Johanna Leunig aus der Politikdidaktik und Dr. Corinna Schmechel aus der Sportsoziologie, wird das Lehrangebot in der Geschlechterforschung erweitert und durch Anbindung an die anderen Fächer der Fakultät gestärkt, womit die Fakultät den Empfehlungen des Wissenschaftsrats folgt. So können neben den klassischen Schwerpunkten der Geschlechterforschung künftig auch innovative und aktuelle Themen wie Geschlecht im Kontext von Gesundheit und Sport, Queer Studies sowie Geschlecht und Digitalisierung in Forschung und Lehre verankert werden.
„Die Fakultät setzt mit diesen Maßnahmen ein deutliches Zeichen für das Fach Geschlechterstudien an unserer Universität und möchte für unsere Studierenden verlässliche Betreuung und forschungsorientierte Lehre sicherstellen“, erklärte Prof. Dr. Andreas Busch, der Dekan der Fakultät. „Mit den neuen Kolleginnen können wir innovative Forschungsprojekte ins Leben rufen, die nicht nur den wissenschaftlichen Diskurs vorantreiben, sondern auch praxisnahe Lösungen für gesellschaftliche Fragen liefern“, ergänzt Prof. Dr. Simon Fink, der Studiendekan der Fakultät.
Dekanat der Sozialwissenschaftlichen Fakultät, 30.09.2024