Symposium „The Strained Empire“

Das Symposium „The Strained Empire“ unter der Leitung von Matthias Berlandi widmet sich Formen von Staatsversagen im Heiligen Römischen Reich zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert. Auf der Grundlage systemischer Staatskrisentheorien werden Fallstudien von der Salierzeit über das Interregnum bis zur Reformation in vergleichender Perspektive zusammengeführt. Im Fokus stehen die Zusammenhänge von Ressourcenknappheit, Elitenwachstum, fiskalischer Überdehnung und Verteilungskonflikten und deren Beitrag zur Destabilisierung vormoderner Staatlichkeit. Besonderes Gewicht liegt auf der Rolle von Klöstern, Montanwirtschaft und Münzpolitik in Phasen tiefgreifender politökonomischer Transformation. Ziel der Tagung ist es, wirtschafts-, sozial- und ideengeschichtliche Ansätze zu integrieren und neue Hypothesen zur Dynamik mittelalterlicher Krisenprozesse zu entwickeln. Darüber hinaus reflektiert das Symposium die aktuellen Bezüge von Ressourcenkrisen und Oligarchiebildung. Durch die Einbindung von Vertretern aus NGOs und Journalismus werden Schnittstellen zwischen historischer Forschung und gegenwärtigen Transformationsdebatten ausgelotet. Das Projekt wird von der VolkswagenStiftung gefördert.