Proseminar: Der Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV

Zeit: Do. 14-16

Raum: KWZ 0.606

Beginn: 24.04.2014

Kommentar: Als der staufische Kaiser Heinrich VI. 1197 überraschend starb, hinterließ er seinen kaum drei Jahre alten Sohn Friedrich II. und dem Reich ein Problem: Sollte ein Kleinkind König sein? Und wenn nicht, wer dann? Im Resultat kam es 1198 zu einer Doppelwahl: die eine Parte wählte Heinrichs VI. jüngeren Bruder Philipp von Schwaben zum König, die andere Otto aus dem Haus der Welfen. Im Seminar soll ergründet werden, wie es zu einer solchen Wahl kommen konnte, wie sich das politische und das alltägliche Leben unter zwei Königen bis zur Ermordung Philipps von Schwaben im Jahr 1208 gestaltete und wie es Friedrich II. gelang, doch noch König zu werden. Daneben sollen auch die Gegensätze zwischen Staufern und Welfen ein Thema sein und es wird gefragt, welche Rolle der Papst in diesen Auseinandersetzungen spielte. Hierbei werden die Seminarteilnehmer neben den für alle Epochen der mittelalterlichen
Geschichte zentralen Quellengattungen wie Urkunden, Chroniken, Konzilsakten, Realien und Bildquellen verschiedener Art auch solche Quellen kennenlernen, die für die Phase des Thronstreits spezifisch sind (etwa das Thronstreitregister
des Papstes Innozenz III.).

Einführende Literatur:Engels, Odilo: Die Staufer. 7., verb. und erg. Aufl. Stuttgart 1998 (Urban-Taschenbücher 154)
Görich, Knut: Die Staufer: Herrscher und Reich. 3., aktualisierte Aufl. München 2011
Schneidmüller, Bernd: Die Welfen: Herrschaft und Erinnerung (819-1252). Stuttgart 2000 (Urban-Taschenbücher 465)
Stürner, Wolfgang: Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 6: Dreizehntes Jahrhundert. 1198-1273. 10., völlig neu bearb. Aufl. Stuttgart 200


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Aufbauseminar: Konflikte zwischen Kirche und Welt in der Historiographie des 11. und 12. Jahrhunderts

Zeit: Mi. 10-12

Raum: KWZ 0.610

Beginn: 23.04.2014

Kommentar:Konflikte zwischen kirchlicher und weltlicher Macht, zwischen Königen und Päpsten, zwischen Fürsten und Bischöfen werden in diesem Seminar im Mittelpunkt stehen. Diesem Thema werden wir uns ausgehend von zwei populären Beispielen nähern: 1. dem Investiturstreit, in dem König Heinrich IV. mit Papst Gregor VII. und seinen Nachfolgern um das Verhältnis zwischen weltlicher und geistlicher Macht rang, und 2. Friedrich Barbarossas Konflikte mit dem Papsttum. Im Hinblick auf dieses Themenfeld werden im Seminar verschiedene Gattungen der hochmittelalterlichen Geschichtsschreibung in den Blick genommen. Dabei soll überprüft werden, inwiefern sich die unterschiedlichen Interessen und Intentionen der Autoren sowie die Konzepte ihrer Gesamtwerke (Universalchroniken, Annalen, Bistums- und Klosterchroniken etc.) auf die Darstellung der Konflikte auswirkten. In diesem Zusammenhang können verschiedene Forschungsschwerpunkte der jüngeren Mittelalterforschung (Erinnerung und Erinnerungstäuschung, Rituale, Ordnungsvorstellungen) näher betrachtet und diskutiert werden.


Einführende Literatur Goetz, Hans-Werner: Geschichtsschreibung und Geschichtsbewußtsein im hohen Mittelalter. 2., erg. Aufl. 2008 (Orbis
mediaevalis 1)
Hartmann, Wilfried: Der Investiturstreit. 3., überarb. und erw. Aufl. München 2007 (Enzyklopädie deutscher Geschichte 21)
Schimmelpfennig, Bernhard: Könige und Fürsten, Kaiser und Papst im 12. Jahrhundert. 2. Aufl. München 2010 (Enzyklopädie deutscher Geschichte 37)
Schmale, Franz-Josef: Funktion und Formen mittelalterlicher Geschichtsschreibung: eine Einführung. Mit einem
Beitr. von Hans-Werner Goetz. 2., unveränd. Aufl. Darmstadt 1993 (Die Geschichtswissenschaft).


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