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Press release: Vorhofflimmern und Mittelwald

No. 193 - 02.12.2021

Universitätsbund Göttingen e.V. verleiht Preis an zwei Göttinger Promovenden


(pug) Für ihre mit „summa cum laude“ bewerteten Promotionen an der Universität Göttingen sind Dr. Funsho Emmanuel Fakuade und Dr. David Vollmuth mit dem Akademischen Preis des Universitätsbundes Göttingen e.V. ausgezeichnet worden. Sie beschäftigten sich mit dem Vorhofflimmern im Herzen und mit der als Mittelwald bezeichneten historischen Form der Waldbewirtschaftung. Der mit jeweils 5.000 Euro dotierte Preis des Universitätsbundes wird von der AKB Stiftung gefördert.

 

Der Mediziner Fakuade wurde für seine Dissertation zum Thema „An integrative and translational assessment of altered atrial electrophysiology, calcium handling and contractility in patients with atrial fibrillation” ausgezeichnet. Vorhofflimmern zählt zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen und geht mit einer signifikanten Zunahme der Morbidität und einem Anstieg der Mortalität einher. Fakuade trägt mit seiner Dissertation zu einem vertieften Verständnis der molekularen Mechanismen bei, die Vorhofflimmern fördern, und unterstützt somit die Entwicklung von neuen gezielten Therapiestrategien.

 

Der Forstwissenschaftler Vollmuth wurde für seine Dissertation zum Thema „Die forstliche Nachhaltigkeit und der Mittelwald – Eine interdisziplinäre vegetationskundlich-forsthistorische Analyse – oder: Die pflanzensoziologisch-naturschutzfachlichen Folgen von Mythen, Macht und Diffamierungen“ ausgezeichnet. Der Mittelwald ist eine Form der Waldbewirtschaftung, die sich zunächst im Mittelalter bewährte, die aber bis Anfang des 20. Jahrhunderts aus Deutschland verschwunden ist. Mit der Verbindung von Vegetationsaufnahmen im Gelände und forstgeschichtlicher Archivarbeit zeigt Vollmuth die Interessenskonflikte auf, die hinter der Aufgabe der Mittelwaldwirtschaft liegen. Zudem weist er nach, dass als natürlich angenommene Vegetationszusammensetzungen stärker als bisher angenommen durch die Art der ehemaligen Nutzung geprägt sind. Damit wirft er die Frage auf, inwieweit gegenwärtige Naturschutzvorstellungen diesem kulturellen Erbe gerecht werden.