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Press release: Zum 120. Todestag: Theodor Fontane digital

No. 182 - 17.09.2018

Portal der Universität Göttingen veröffentlicht weitere Notizbücher des Schriftstellers


(pug) Pünktlich zum 120. Todestag von Theodor Fontane am 20. September 2018 erscheinen weitere Notizbücher des Schriftstellers in digitaler Form. Es handelt sich dabei um bislang unbekannte Notizen, die zum einen zwischen 1878 und 1882 während der Theateraufführungen im Königlichen Schauspielhaus in Berlin, zum anderen 1864 und 1873 auf Fahrten durch die Mark Brandenburg entstanden sind. Sie bildeten die Grundlage für die Theaterkritiken sowie für die Umarbeitung der mehrbändigen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Insbesondere die Notizen und Skizzen zu den „Wanderungen“ bieten neue Erkenntnisse für die Rezeption der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“.

 

Die digitale Edition von Fontanes insgesamt 67 Notizbüchern wird seit Dezember 2015 im Fontane-Portal der Universität Göttingen veröffentlicht. Die erste kommentierte Gesamtausgabe der Bücher in digitaler Form schließt eine große Forschungslücke im Hinblick auf einen der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.

 

„Die Notizbücher, die Fontane etwa 30 Jahre zwischen 1860 und Ende der 1880er-Jahre führte, veranschaulichen seine schriftstellerische Vielfalt auf kleinem Schreibraum“, erläutert Dr. Gabriele Radecke, Leiterin der Theodor Fontane-Arbeitsstelle an der Universität Göttingen. Die Bücher zeigen Fontane als Journalisten und Kriegsberichterstatter, als Theater-, Kunst- und Literaturkritiker, als Romancier, Lyriker und Reiseschriftsteller, als Briefeschreiber und Tagebuchchronist sowie als Zeichner. Darüber hinaus waren sie als Depot für die Ideen- und Stoffsammlung ein wichtiges Medium im Arbeitsprozess des Autors.

 

Die Göttinger Arbeitsstelle unterstützt auch die Vorbereitung des großen Fontane-Jubiläums 2019 „fontane.200“, das den Schriftsteller anlässlich seines 200. Geburtstags mit vielen Veranstaltungen würdigt. „Bereits vor der endgültigen Veröffentlichung aller Notizbücher dienen unsere Transkriptionen und Ergebnisse der Kommentierung als wissenschaftliche Grundlage für die Konzeption von sechs Fontane-Ausstellungen“, erklärt Radecke. Als Sprecherin des wissenschaftlichen Beirats berät sie die vielfältigen Aktivitäten während des Jubiläums.

 

Die digitale Fontane-Edition wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Brougier-Seisser-Cleve-Werhahn-Stiftung gefördert. Sie entsteht in Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) und wird nach Abschluss des Projekts im kommenden Jahr dort langzeitarchiviert. „Die Edition in ihrer jetzigen Form konnte nur durch das Zusammenspiel zwischen Fachwissenschaft, Informationswissenschaft und Informatik entstehen“, sagt Dr. Mirjam Blümm, stellvertretende Leiterin der Abteilung Forschung und Entwicklung an der SUB. „Für uns ist das als neuer Aufgabenbereich der Bibliothek sehr spannend.“ Die Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, ist zudem als Eigentümerin der Notizbücher assoziierte Projektpartnerin.

 

Weitere Informationen sind unter www.fontane-notizbuecher.de, www.uni-goettingen.de/de/154180.html und https://fontane-200.de/de/ zu finden.

 

Kontakt:

Dr. Gabriele Radecke
Georg-August-Universität Göttingen

Philosophische Fakultät

Seminar für Deutsche Philologie – Theodor Fontane-Arbeitsstelle

Käte-Hamburger-Weg 3, 37073 Göttingen

Telefon (0551) 39-10854

E-Mail: gabriele.radecke@phil.uni-goettingen.de

Internet: www.uni-goettingen.de/de/154180.html

 

Dr. Mirjam Blümm
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

Abteilung Forschung und Entwicklung

Papendiek 14, 37073 Göttingen

Telefon (0551) 39-9061

E-Mail: bluemm@sub.uni-goettingen.de

Internet: www.sub.uni-goettingen.de/kontakt/personen-a-z/personendetails/person/mirjam-bluemm/