Zentrum für Globale Migrationsstudien (CeMig)
Migration ist eines der dringlichsten und komplexesten Themen des 21. Jahrhunderts. Das Zentrum für Globale Migrationsforschung (CeMig) vereint Wissenschaftler*innen des Göttingen Campus aus sechs verschiedenen Fakultäten sowie des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften (MPI-MMG). In interdisziplinärer Zusammenarbeit erforschen sie die globalen Herausforderungen von Migration unter sehr unterschiedlichen thematischen und regionalen Schwerpunkten sowie methodischen Ansätzen. CeMig stärkt die Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Migrationsforschung und etabliert darüber hinaus innovative Formen des Wissenstransfers.
Mehr über uns...Neues Projekt am CeMig
DFG Graduiertenkolleg "Mobilitätsrechte im globalen Kontext multipler Krisen"
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines Graduiertenkollegs (GRK) mit dem Titel „Mobilitätsrechte im globalen Kontext multipler Krisen“.
In krisenhaften Zeiten wie diesen ist die Zahl der Menschen, die vor Krieg oder Verfolgung fliehen müssen, so hoch wie nie. Gleichzeitig wird Migration selbst zunehmend als gesellschaftliche Krise problematisiert. Das Graduiertenkolleg bringt zwölf Forschende der Philosophischen, der Sozialwissenschaftlichen und der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen zusammen, um in Promotionsprojekten der Frage nachzugehen, wie in diesem Zusammenspiel aus Migration und Krise Mobilitätsrechte weltweit unter Druck geraten, aber auch stabilisiert werden können. Der interdisziplinäre Austausch ermöglicht es zu untersuchen, wie Migrationsbewegungen mit Rechten ausgestattet und reguliert werden. Er zeigt aber auch auf, dass Recht selbst Gegenstand gesellschaftlicher Debatten ist und wie über Recht Politik gemacht wird.
Weitere Informationen finden Sie in den Pressemitteilungen der Universität Göttingen und der DFG.
Interdisziplinäre Forschungsgruppe "Public Health und Migration":
Online Vortragsreihe im Wintersemester 2024/2025
07.11. 2024 16:15-17:45 (CET)
Dr. Hans Vogt (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung):
"Rassismus in der ärztlichen Ausbildung und Praxis - Zur Produktion von Ungleichheiten in der deutschen Gesundheitsversorgung"
05.12.2024 16:15-17:45 (CET)
In Kooperation mit dem Büro für Integration der Stadt Göttingen
Dr. Sidra Khan-Gökkaya (Board Representative for Migration, Integration and Anti-Racism UKE Group): "Vielfalt und Anti-Rassismus im Gesundheitswesen. Strukturelle Maßnahmen und institutionelle Ansätze"
19.12. 2024 16:15-17:45 (CET)
PD Dr. med. habil. Amand-Gabriel Führer (Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Universitätsmedizin Halle):
"Strukturelle Kompetenz erklärt anhand ethnographischer Beispiele aus der Versorgung von Asylsuchenden"
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.
25.11. 2024 10:00 - 12:00 (CET), KWZ 3.601
In Kooperation mit dem Erasmus Mundus MA Euroculture.
12th Migration Research Lab "Gender and Migration" (auf Englisch)
Weitere Informationen und Hinweise zur Anmeldung finden sie "hier".
25.11.2024 16:15-17:45 (CET), online via Zoom
Öffentlicher Vortrag "Russia's Invasion of Ukraine: The Human Cost, Refugee Crisis, and Migration Challenges (Case Study: Germany)" (auf Englisch)
Weitere Informationen und Hinweise zur Anmeldung finden sie "hier".
Dr. Medea Badashvili ist DAAD-Stipendiatin am CeMig von Juli bis November 2024. Sie ist Associate Professorin an der Iv. Javakhishvili Tbilisi State University, Georgien, an der sie auch den Masterstudiengang Gender Studies leitet. Sie hat einen Doktortitel in Humangeographie sowie einen BA und MA in sozioökonomischer und politischer Geographie. Ihre Forschungsinteressen umfassen ein breites Spektrum an Themen, darunter Arbeitsmigration, Fluchtforschung, Geschlechtergerechtigkeit, häusliche Gewalt sowie wirtschaftliche und politische Selbstbestimmung von Frauen. Ihr umfangreiches Lehrangebot umfasst Kurse zu den Themen Gender und Migration, feministische Theorie, globale Gesundheitspolitik, Agency, Gender in osteuropäischen und postsowjetischen Ländern und viele weitere.
Abstract ihres Froschungsvorhabens: Der russsische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat zu einem weltweiten politischen und sicherheitspolitischen Umbruch geführt und eine humanitäre Krise in der Ukraine und den angrenzenden Regionen ausgelöst. Über 8 Millionen Ukrainer*innen haben in benachbarten EU-Ländern und postsowjetischen Staaten wie Georgien Zuflucht gesucht. Medea Badashvili's Forschung wird sich auf ukrainische Geflüchtete in Deutschland konzentrieren, wo über eine Million Menschen Zuflucht gefunden haben, sowie auf die der 180.000 in Georgien. Die Geflüchteten, hauptsächlich Frauen, Kinder und ältere Menschen, stehen vor der Herausforderung der Integration und Anpassung. Die Studie zielt darauf ab, die Lebensgeschichten ukrainischer Geflüchteter, insbesondere von Frauen, zu erforschen, um zu verstehen, wie die Vertreibung die Machtdynamik und die Entscheidungsfindung in der Familie umgestaltet. Durch die Untersuchung von Fragen der Integration, Anpassung und Aufrechterhaltung kultureller Normen soll die Studie Einblicke in die Herausforderungen geben, denen Geflüchtete bei der Anpassung an ihre neuen Gesellschaften in Deutschland und Georgien gegenüberstehen. Diese vergleichende Studie wird dazu beitragen, die Erfahrungen ukrainischer Geflüchteter in unterschiedlichen Kontexten zu verstehen und Licht auf ihre Kämpfe und ihre Widerstandsfähigkeit angesichts der Vertreibung werfen.
Kontakt: medea.badashvili@uni-goettingen.de; medea.badashvili@tsu.ge