Hintergrundinformationen
Neben Lesen, Schreiben und Rechnen gilt Medienkompetenz heute als vierte Kulturtechnik und hat sich im Studium, im Beruf und auch im Privaten unabdingbar gemacht, denn um in einer von Medien durchdrungenen Welt aktiv kommunizieren und sich kompetent orientieren zu können ist eine Medienkompetenz genauso wesentliche Voraussetzung wie für die grundsätzliche Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft.
Dabei geht Medienkompetenz weit über das reine Bedienwissen moderner Technik (die Knöpfchenkompetenz) hinaus. Vielmehr geht es darum, mediale Botschaften verstehen und einordnen zu können sowie sie kritisch zu hinterfragen.
Seit Mitte der 90er Jahre hat sich der Begriff Medienkompetenz zu einem beliebten und gängigem Schlagwort gemausert, wenn es in irgendeiner Form um Medien in Bildungszusammenhängen geht.
Sprach man zur Mitte der 90er Jahre aber noch von CD-Roms und arbeitete mit 56k-Modems, so befinden wir uns heute per DSL, UMTS, Bluetooth und Wlan in einer unglaublichen Informationswolke und es sind vor allem die mobilen und die Internetmedien, über die wir kommunizieren.
Dabei hat sich die Fähigkeit zur aktiven und bewussten Kommunikation mit den neusten der Neuen Medien zur vierten Kulturtechnik entwickelt und dabei geht es nicht länger nur um IT-Spezialwissen oder um die reine Anwenderkompetenz.
Mit der Entwicklung des Web2.0 stiegen die technischen Möglichkeiten – die technischen Hürden hingegen sanken soweit, dass nahezu jeder im WorldWideWeb aktiv werden konnte. Wikipedia entstand, Youtube kam hinzu und Soziale Netzwerke entwickelten rasant eine unglaubliche Größe und Wichtigkeit.
Der Erfolgszug des „Mitmachwebs“ hält an, dennoch häufen sich die kritischen Überlegungen, die Zweifel und die Frage nach den Grenzen des Webs.
Nach dem Googlejahrzehnt erscheint nun Facebook als einer der Hauptakteure des Internets und der damit einhergehenden virtuellen Wirklichkeit. Die Datensammlung und -speicherung der letzten Jahre macht nun die Weiterentwicklung des Web3.0s aus.
Wohl dem, der weiß, was damit einher geht.
Das Land Niedersachsen möchte sich in Zukunft noch stärker der Entwicklung und Stärkung von Medienkompetenz annehmen, denn diese Schlüsselkompetenz sei Voraussetzung für die Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft sowie an demokratischen Prozessen der Meinungsbildung. Dabei orientieren sich die Überlegungen am Medienkompetenz-Begriff von Dieter Baacke, der den Begriff Mitte der 90er ducht einen Zusammenschluss aus folgenden vier Teilbereichen erklärte:
- Medienkritik
- Medienkunde
- Mediennutzung
- Mediengestaltung